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Muttersprache

Muttersprache (abgeleitet vom lateinischen lingua materna) bezeichnet die ohne instruierenden Unterricht erworbene Sprache. Weiteres Merkmal der Muttersprache ist die unbewusste, quasi intuitive Nutzung der Sprache beim Sprechen und Denken. Hierbei können die in der Kindheit und Jugend erworbenen grammatikalischen und phonetischen Strukturen nicht den formalen Vorgaben der Regeln der Muttersprache entsprechen. Ebenso kann die Muttersprache eine Vermischung zweier muttersprachlicher Dialekte beinhalten, die Muttersprache ist so gesehen immer ein nicht genau umrissener Begriff. So können Kinder in frühen Jahren regionale Spracheigenschaften übernommen haben und werden trotzdem von anderen Muttersprachlern als solche erkannt. Diese kleinen Unterschiede, Isoglossen genannt, finden sich bereits innerhalb weniger Kilometer an sogenannten Sprachgrenzen wieder. Am deutlichsten wird der Unterschied im norddeutschen  und süddeutschen Dialekt („maken“ vs. „machen“). Wörterbücher nehmen letztere Version als schriftsprachlich korrekte Version. Diese und andere sprachliche Differenzen führen in der Sprachwissenschaft dazu, dass vermehrt von einer Erstsprache gesprochen wird, anstelle einer Muttersprache. Hierzu gesellt sich auch der Umstand, dass immer mehr Kinder bilingual oder sogar multilingual aufwachsen und direkt mehrere Sprachen erlernen. Zur Entwicklung der Muttersprache haben sich verschiedene Theorien herausgearbeitet. Diese sind eng mit Theorien des Spracherwerbs gekoppelt. (Siehe Spracherwerb)