Rhetorik
Unter Rhetorik wird die Fähigkeit verstanden Reden sicher und souverän vorzutragen und die Zuhörer von der eigenen Meinung zu überzeugen, so dass sie sich dieser anschließen oder sogar den Handlungsaufforderungen des Redners folgen. Um Rhetorik ausüben zu können, bedarf es der Rede als Medium. Die Rhetorik versteht sich als Wissenschaft der „Kunst der Rede“. Sie findet sich jedoch auch in Diskussionen, Predigten, Dichtung, literarischen, journalistischen und wissenschaftlichen Texten, aber auch in normalen zwischenmenschlichen Gesprächen u.v.m. wieder. Dabei ist aller Rhetorik gemein, dass sie bewusst eingesetzt wird. Zuerst ist die Rhetorik in Homers Ilias und Odyssee in Form von Reden der Figuren nachweißbar. In der Antike war sie vor allem für angehende Politiker und Rechtsanwälte bedeutsam, da diese Kompetenz entscheidend für den beruflichen Erfolg war. Kritisiert wurde die Rhetorik deswegen auch immer als „Überredekunst“. So kritisierte schon Platon im 5-4 Jahrhundert v.Chr. die Rhetorik als manipulatives Handwerk, dass der Nutzer vor allem braucht um dem gegenüber zu schmeicheln und die Gerechtigkeit unterläuft. Im Gegensatz hierzu stellen die Befürworter der Rhetorik wie z.B. Aristoteles im 4. Jahrhundert n. Chr. heraus, dass die Rhetorik hilft logische und rationale Standpunkte zu erklären. Zu allen Zeiten wurde Rhetorik auch zur Machtgewinnung und zum Machtmissbrauch genutzt. Einprägsamstes Beispiel dürfte hierbei die heilsbringerische Redeweise der Nationalsozialisten sein. Heutzutage wird Rhetorik oft in der Wirtschaft eingesetzt, so z.B. in Verkäuferschulungen. Hierbei werden Verkaufstechniken durch einprägsame Präsentationstechniken erlernt. Die Fähigkeit Rhetorik als solche zu erkennen, wird heutzutage zumeist ignoriert, was zur paradoxen Situation führt, dass Rhetorik zwar eingesetzt wird, jedoch nicht als solche erkannt wird.