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Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GeR)

Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen ist eine für Lehrer und Sprachschüler gleichsam bedeutsame Richtlinie des Europarats zur Bestimmung des Sprachniveaus von Sprachschülern. Ziel des Referenzrahmens ist die Vergleichbarkeit von Sprachlernleistungen der Sprachschüler aus den verschiedenen Ländern der Europäischen Union. Der Referenzrahmen unterteilt die Lernbereiche in Leseverstehen, Hörverstehen, Schreiben und Sprechen, die sich in sogenannten Kompetenzniveaus manifestieren.

Die Entstehungsgeschichte des GeR ist ohne das Zusammenwachsen der EU-Mitgliedstaaten zu einem großen Wirtschafts- und Staatskomplex nicht denkbar gewesen. Insbesondere der Wegfall von Grenzkontrollen im Personenverkehr durch das Schengen II Abkommen vom 14.06.1985 (In Kraft getreten 26.03.1995) führte im europäischen Einigungsprozess zu der Frage, wie nach Beseitigung der Grenzkontrollen auch die Sprachbarrieren unter der Bevölkerung in der Europäischen Union reduziert werden können, da eine höhere Reisebereitschaft, ein flexibler Arbeitsmarkt und grundsätzlich ein Zuwachs von Nichtmuttersprachlern in jedem Europäischen Staat erwartet wurde.

Durch die Vereinheitlichung der Kompetenzniveaus verfolgte die Europäische Union auch im Bildungsbereich in Funktion des Europarats konsequent den Europäischen Integrationsprozess. Durch den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen war es möglich, die Inhalte der zahlreichen Lehrpläne, Lehrbücher und Sprachlernzertifikate in den einzelnen europäischen Staaten anzugleichen, so dass jedem EU Bürger die Sicherheit gegeben wird sich auf die eigenen Sprachfähigkeiten verlassen zu können. Weiterhin sollte der Lerner, nach den Vorstellungen des Europarats, von den nun europaweit vorhandenen Prüfungszentren und dem Abbau von Lernhindernissen, die durch die unterschiedlichen Bildungssysteme in den Einzelstaaten hervorgerufen wurden, profitieren, um ihre akademische und berufliche Planung nicht nur auf den Heimatstaat zu beschränken und sich hin zum gesamten europäischen Arbeitsmarkt zu orientieren.

Zur Evaluierung der Sprachfähigkeiten wurden drei übergeordnete Kompetenzniveaus erstellt:

  • A = Elementare Sprachverwendung,
  • B = Selbstständige Sprachverwendung und
  • C = Kompetente Sprachverwendung

Diese sind wiederum jeweils in zwei Unterniveaus aufgeteilt, die noch genaueren Aufschluss auf das Sprachvermögen der Lernenden zulassen:

  • A1 = Einstieg
  • A2 = Grundlagen
  • B1 = Mittelstufe
  • B2 = gute Mittelstufe
  • C1 = fortgeschrittene Kenntnisse
  • C2 = exzellente Kenntnisse

Eine detaillierte Beschreibung der erreichten Sprachkompetenzen findet sich auf Wikipedia unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsamer_Europ%C3%A4ischer_Referenzrahmen

Inzwischen umfasst das GeR nicht nur den offiziellen Sprachraum der EU – Staaten, das System hat auch im Japanisch-, Chinesisch- und Russischunterricht Einzug gefunden und sogar in europäischen, regional bedeutsamen, jedoch von geringer Sprecherzahl lebendig gehaltene Sprachen wie Katalanisch, Baskisch oder Walisisch können inzwischen mit einem Zertifikat nach Maßgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens erfolgreich beendet werden.

Sprachzertifikate auf Grundlage des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens werden durch die entsprechenden Sprachprüfungen für folgende Sprachen ausgestellt:

  • Baskisch (HABE)
  • Chinesisch (Test of Chinese as a Foreign Language/TOCFL und Hanyu Shuiping Kaoshi/HSK)
  • Deutsch (Europa-Zertifikat, TestDaF, Goethe-Zertifikat, Österreichisches Sprachdiplom, Deutsch/ÖSD, BULATS)
  • Englisch (Cambridge Exams, City and Guild Certificate, GCE A/GCSE, GESE/ISE, IELTS, PTE Academic, PTE General, TOEIC, TOEFL, Versant)
  • Finnisch (YKI)
  • Französisch (TCF, DELF)
  • Griechisch (Certificate of Attainment in Modern Greek)
  • Italienisch (CELI, CILS)
  • Japanisch (Japanese Laguage Proficiency Test)
  • Katalanisch (Catalan Language Certificates)
  • Niederländisch (Nederlands als Vreemde Taal)
  • Portugiesisch (CAPLE)
  • Russisch (TORFL)
  • Schwedisch (DELE, TISUS, SWEDEX)
  • Spanisch (DELE)
  • Tschechisch (TOFCL)
  • Walisisch (WJEC/Defnydddio´r Gymraeg)

Die genaue Bezeichnung der einzelnen Niveaustufen findet sich auch im oben verlinkten Wikipediaartikel.