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Reisen, Post-its und Selbstgespräche

6. Juni 2018

10 Tipps zum Erlernen von Fremdsprachen

In den meisten europäischen Ländern reicht das Schulenglisch oftmals gerade noch aus. Zur Not geht es meistens noch mit Händen und Füßen. Aber auch hierbei sind die Möglichkeiten begrenzt. Diejenigen, die besonders gut vorbereitet sein wollen, schlagen kurz vor der Anreise noch schnell nach, wie man sich im Restaurant ein Steak bestellt und wie man nach der Rechnung fragt. Davon, ein richtiges Gespräch mit einem Einheimischen zu führen, sind und bleiben die meisten jedoch weit entfernt. Nur die wenigsten haben den Willen oder auch die Zeit, eine neue Fremdsprache systematisch und nachhaltig zu lernen. Aber ist es denn wirklich so nervenaufreibend und zeitaufwendig, eine Fremdsprache zu erlernen?

Die vor allem unter jungen Lernern beliebtesten Sprachlernmethoden sind Au-Pair-Jobs, Auslandspraktika, Work & Travel und ehrenamtliche Tätigkeiten im Ausland. Vor allem junge Frauen zieht es immer wieder ins Ausland, um dort als Au Pair die Kinder ihrer Gastfamilie zu betreuen. Dieser in jeder Hinsicht lukrative Nebenjob setzt jedoch neben pädagogischen Kenntnissen mindestens Grundkenntnisse in der Sprache des Ziellandes voraus. Während des Aufenthaltes wird diese dann natürlich tagtäglich geschult – und das nicht nur im erzieherischen Kontext.

Ähnlich wirkungsvoll sind Auslandspraktika. Neben der Praxiserfahrung und der kulturellen Bildung erwirbt der Auslandspraktikant die Zielsprache im professionellen Kontext, d. h. vor allem Fachjargon und Fachbegriffe. Um ihre Sprachkenntnisse besonders kostengünstig zu verbessern, entscheiden sich vor allem viele junge Menschen für Work & Travel. Beliebte Reiseziele sind u. a. die USA, Australien, Kanada, Südafrika und Kanada. Das Prinzip von Work & Travel besteht darin, immer dann zu arbeiten, wenn die Reisekasse wieder gefüllt werden muss. So sammelt man neben vielen praktischen Erfahrungen vor allem wertvolle Sprachkenntnisse. Allerdings werden auch für diese Variante mindestens Grundkenntnisse vorausgesetzt.

Die wohl interessanteste Art und Weise, seine Sprachkenntnisse mit gepackten Koffern zu erweitern, sind ehrenamtliche Tätigkeiten. Im Rahmen so genannter Volunteer-Programme im Ausland erweitern die Freiwilligen im Zuge von Umweltschutzprojekten, Entwicklungshilfeprojekten und anderen sozialen bzw. ökologischen Ehrenämtern ihren Wortschatz in der jeweiligen Zielsprache. Derartige Freiwilligenprojekte werden vor allem in ärmeren Region, wie z. B. Südamerika, und auch in einigen afrikanischen Ländern angeboten. Vorausgesetzt werden auch hier Grund-, wenn nicht sogar fortgeschrittene Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache.

Für diejenigen, denen Travel & Learn zu experimentell oder auch einfach nur zu aufwendig ist, haben Sprachforscher zehn Tipps zusammengestellt, mit denen Fremdspracheninteressierte ihre Zielsprache auch ohne viel Aufwand und vor allem ohne vorhandene Grundkenntnisse erlernen können:

  1. Keine Ausreden mehr: Jeder Lernprozess beginnt mit der richtigen Einstellung. Um sich vor möglichen Misserfolgen zu schützen, reden sich viele Lerner ein, sie würden die Zielsprache sowieso nie lernen, und finden immer wieder neue Gründe, um den Lernprozess aufzuschieben. Stattdessen sollten sich Fremdspracheninteressierte klare Lernziele setzen.
  2. Sprachenlernen erfordert Motivation und Ausdauer: Für das Erlernen einer Fremdsprache kann es von Vorteil sein, sich der Motivation des Spracherwerbs bewusst zu werden. Wenn der Lerner weiß, dass er seine Liebste in Frankreich überraschen möchte, wird ihm das sehr wahrscheinlich dabei helfen, sich auf das richtige Vokabular zu konzentrieren. Ebenso wird es sein, wenn der Lerner sich um einen Job in den Vereinigten Staaten bewerben möchte. Beweggründe tragen ihren Namen nun einmal aus gutem Grund.
  3. Auf Menschen zugehen: Sprachen lernt man am besten im Austausch mit anderen. Hierfür muss man die Sprache nicht erst perfekt beherrschen. Der Lerner lernt die Sprache während er sie benutzt. Und am besten funktioniert dies mit Muttersprachlern. Der Lerner kann sich Sprachmuster abgucken und wird, wenn er Glück hat, vielleicht sogar freundlich auf seine Fehler hingewiesen.
  4. Sich einfach trauen: Oftmals ist es nichts weiter als das eigene Schamgefühl, das einem den Weg zur langersehnten Zielsprache versperrt. Es ist in Ordnung und legitim, Fehler zu machen. Lernen tut nur derjenige, der sich traut, seine neuen Sprachkenntnisse zu erproben. Die meisten Menschen reagieren auf Fehler sehr verständnisvoll und unterstützend.
  5. Kreativ sein: Eine Sprache lernt man nicht notwendigerweise, indem man stundenlang Vokabeln und Grammatikregeln paukt. Das ist – zumindest für die meisten – sehr langweilig und wirkt daher eher demotivierend. Mit ein bisschen Kreativität kann der Lerner seinen Lernprozess so gestalten, dass das Lernen auch Spaß macht. Wie wäre es z. B. mit einem Gedicht oder einer Einkaufsliste in der jeweiligen Zielsprache oder auch mit einer Lern-App? Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären…
  6. Die Sprache in den Alltag einbauen: Der Lerner verinnerlicht die Zielsprache deutlich schneller, wenn er sie zu einem Teil seines Alltags macht, sich quasi permanent mit ihr umgibt (implizites Lernen). Post-its auf dem Kühlschrank, versteckte Nachrichten zwischen den Socken, ein passender Radiosender oder auch ein Film mit Untertiteln können den Sprachlernprozess angenehm beschleunigen.
  7. Selektiv lernen: Es kann sich vorteilhaft auf den Lernprozess auswirken, wenn der Lerner eine Art „Lernhierarchie“ erstellt. Was möchte man zuerst lernen? Was danach? Was ist wichtiger für das nächste Vorhaben? Auf diese Weise wird der Lerner mit jedem Gespräch merken, wie er langsam aber sicher an Selbstsicherheit gewinnt.
  8. Lernpartner finden: Der Lerner muss die Sprache nicht unbedingt alleine lernen. Das ist zwar sehr löblich, aber oftmals auch sehr frustrierend. Wenn der Wille einmal nachlässt, können sich Lernpartner gegenseitig unterstützen und motivieren. Lernpartner kann fast jeder sein: ein Freund, die Schwester, ein Arbeitskollege. Zusätzlichen Antrieb erfahren die Lernpartner, wenn sie einen kleinen Wettkampf aus dem Lernprozess machen: Das kann ich doch besser!

  9. Muttersprachler beobachten: Es äußerst hilfreich sein, anderen genauer beim Sprechen zuzuschauen – am besten einem Muttersprachler. Der Lerner kann sich abschauen, wie der Muttersprachler die Töne bildet, welche Silben er betont und wie er wann welche Vokabeln einsetzt. Vielleicht hat der Muttersprachler auch noch ein paar Tipps parat.
  10. Selbstgespräche führen: Es mag manchen etwas seltsam erscheinen, aber auch Selbstgespräche können dem Lerner dabei helfen, seine Sprachkenntnisse kontinuierlich zu verbessern. Im Gespräch mit sich selbst wird sich der Lerner seines Wortschatzes und seiner Aussprache bewusster und kann die neu gewonnenen Erkenntnisse deutlich selbstbewusster im nächsten Gespräch anwenden.

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