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33 Sprachen, muss das sein?

11. Juni 2015

Vor und Nachteile von Mehrsprachigkeit für das Sprachlernen

Michal Perlinski spricht 33 Sprachen, davon 15 fließend und kann weitere mühelos erlernen. Eine zweifellos beeindruckende Leistung. Doch was ist lernpsychologisch haltbar und was nicht und was unterscheidet Michal Perlinski von Ihnen? Der Sprachmeister, der an der Ruhr-Universität Bochum Slawistik und Russische Kultur studiert, erklärt sein Talent laut Spiegel Online damit, dass er bilingual aufgewachsen sei und zudem über ein fotografisches Gedächtnis verfügt. Bilinguale Erziehung und fotografisches Gedächtnis, diese Schlagworte klingen zunächst gut. Denn lernpsychologisch ergibt sich ein viel differenzierteres Bild zu Bilingualer Erziehung und dem sogenannten fotografischen Gedächtnis.

Bilinguale Erziehung

Die Bilinguale Erziehung, dies würde kein Lernpsychologe bestreiten, bereichert das Sprachlernen von Kindern, was Perlinski in seiner Jugend sehr half – Das Sprachgefühl der Kinder ist insgesamt ausgereifter und die Kinder oft kommunikativer als ihre monolingual aufgewachsenen Altersgenossen. Dennoch kann Bilinguale Erziehung unter Umständen auch negative Auswirkungen auf die eigenen Sprösslinge haben, vor allem wenn eine der Sprachen keinen Bezug zur Lebenswelt der Kinder hat. Eltern, die ihren Kindern z.B. schon im Vorschulalter Chinesischunterricht zumuten, werden nicht den Erfolg haben, den sie sich versprechen, da viele Kenntnisse im Laufe der Jahre verloren gehen. Denn trotz der weitreichenden Bedeutung der chinesischen Wirtschaft und des Staates in der Welt, gibt es in Deutschland wenig Möglichkeiten für Kinder diese Sprache zu sprechen.
Zudem hat Erika Hoff von der Florida Atlantic University in Baton Rouge in einer Untersuchung festgestellt, dass die Muttersprache von bilingual aufgewachsenen Kindern langsamer erlernt wird, als monolingual aufgewachsene Kinder. Aber auch ein geringerer Wortschatz in beiden Sprachen ist die Folge dieser Erziehungsmethode N-TV berichtete hiervon. Die Wissenslücke bleibt oft bis zum neunten oder zehnten Lebensjahr bestehen und führt zu schlechteren Leistungen im muttersprachlichen Schulunterricht. Hinzu kommt , dass das mentale Lexikon oft nur von einer der beiden Sprachen geprägt ist. Das Code-Switching führt demnach nicht zu einem „Gedanken-Switching“. Das Denken bleibt in der bevorzugten Sprache, oft die Sprache der Lebensumwelt, verhaftet. Dieser Umstand führt zu unterschiedlichen Denkweisen. Ein Eskimo wird eine andere Vorstellung von Tieren haben, er denkt eher an Eisbären als ein Beduine in der Wüste, der eher an ein Kamel denkt, um es vereinfacht auszudrücken. Auch Bilinguale Erziehung kann dies nicht verhindern, zu jedem Begriff wird das mentale Lexikon sich entweder für die eine oder andere Sprache entscheiden. Für den erwachsenen Sprachlerner ist es daher noch wichtiger auch zu verstehen welches mentale Lexikon die native Sprecher einer Sprache haben. Daher achten unsere Dozenten auch immer darauf, dass kulturelle Unterschiede auf der Sprachbedeutungsebene berücksichtig werden.

Fotografisches Gedächtnis oder eidetisches Gedächtnis

Ein fotografisches Gedächtnis existiert nur in extrem seltenen Fällen. Der vielleicht bekannteste Mensch mit einem eidetischen Gedächtnis dürfte Stephen „The human camera“ Wiltshire sein. Stephen Wiltshire schafft es die Eindrücke eines Helikopterflugs über die Skyline von London im originalgetreuen Maßstab in jedem Detail in einer Zeichnung wiederzugeben oder das Pantheon mit der exakten Anzahl von Säulen zu malen. www.stephenwiltshire.co.uk. Er kann auch seiner Fantasie freien Lauf lassen und künstlerisch anspruchsvolle Bilder malen, hat als Autist jedoch Kommunikationsschwächen, die er gut mit seiner Kunst kompensiert.
Bei Michal Perlinski wurde in jungen Jahren das Asperger-Syndrom diagnostiziert, dass eine abgeschwächte Form des Autismus darstellt. Auch er hat eine Inselbegabung, doch in einem Spiegelbericht stellt der sympatische junge Mann klar, was wirklich wichtig für ihn ist, die Freude am Sprachlernen. Und Freude am Lernen ist die Vorraussetzung für einen Lernerfolg.
Michal Perlinski spricht übrigens fließend Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Polnisch, Tschechisch, Russisch, Dänisch, Schwedisch und Norwegisch. Außerdem verfügt er über gute Kenntnisse des Rumänischen, Griechischen, Türkischen, Finnischen und Ungarischen.

Die Sprachschule Stark bietet Ihnen für die meisten dieser Sprachen bereits Lehrer an und für die Restlichen suchen wir Ihnen bei Bedarf einen geeigneten Lehrer. Wir sind auf Kunden aus der Wirtschaft spezialisiert und haben Erfahrung im Umgang mit erwachsenen Lernern. Deswegen wissen wir, dass wenngleich effektives Lernen im Vordergrund steht, die Freude am Lernen nicht zu kurz kommen darf. Durch diese Balance erreichen wir nun schon seit über 13 Jahren beste Ergebnisse für Sie und ihre Mitarbeiter.

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