Man spricht Deutsch – Besonders in China
23. Februar 2015
Wie das Deutsche in China an Stellenwert gewinnt.
„Es dürfte wenige Sprachen auf der Erde geben, über die so schlecht geredet wird wie über die deutsche. Gut möglich, dass es gar keine gibt.“, so der Linguist Peter Eisenberg in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. [Quelle]
Und in der Tat, die Wahrnehmung des Deutschen ist von vielen Klischees geprägt. Sie klingt zackig, zischend und gilt als zäh zu erlernen. Zum siebzigjährigen Kriegsende werden Deutsche immer noch als Bösewichte von Hollywood besetzt. Sie ist im Gegensatz zu Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch keine Amtssprache der UN.
Der Eindruck täuscht, im In- und Ausland steigt die Zahl der Deutschlerner nach Jahren der sinkenden Lerner wieder an. Ob dies nun an der starken deutschen Wirtschaft oder an höheren Migrationszahlen liegt, sei dahin gestellt. Fakt ist, die deutsche Sprache gehört zu den zehn wichtigsten Sprachen der Welt. Unter den Fremdsprachenlernern rangiert sie hinter Englisch, Französisch und Chinesisch auf Platz vier. In Europa ist Deutsch die Sprache mit dem höchsten muttersprachlichen Anteil von 18%, noch vor Englisch mit 14%. Insgesamt gibt es ca. 100 Millionen Muttersprachler und mindestens 55 Mio. Fremdsprachler alleine in der EU, die Deutsch sprechen. [Quelle]
Weltweit dürften die Zahlen der deutschsprechenden Personen wohl viel höher liegen und eher auf die 200 Millionen zugehen. In der Vielzahl wird in Asien Deutsch gelernt. Chinesen dürften außerhalb Deutschlands den Löwenanteil der Deutschlerner ausmachen. 23.000 Chinesen lernen an deutschen Universitäten, vor allem in den Ingenieurstudiengängen. [Quelle]. Alleine in Nordrhein-Westfalen studieren über 5.000 Chinesen.
Deutsche besitzen in China einen guten Ruf. Während z.B. in anderen Städten die westliche Kolonialarchitektur zum Großteil weichen musste, so wird in der ehemaligen Kolonie Qingdao, trotz der wechselhaften und nicht immer gewaltfreien Geschichte der deutschen Kolonialbesatzung der Stadt, begonnen im „deutschen Stil“ zu bauen. Die Altstadt von Qingdao ist noch gut erhalten und bei einem Blick von den Hügeln der Stadt lässt sich der deutsche Einfluss auf die Stadt noch gut nachvollziehen. [Bild]
Noch heute verweisen Chinesen mit verklärter Bewunderung auf die Kanalisation der Stadt, die angeblich jeder Flut trotzt, wobei sich die Stadt seit der Kolonialzeit um das etwa 150-fache der damaligen Bevölkerungszahl vergrößert hat.
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Stichwörter: Deutsch als Fremdsprache
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